Mittwoch, 1. Januar 2014

Rezension - "Ein plötzlicher Todesfall" von J.K. Rowling


Klappentext

Als Barry Fairbrother mit Anfang vierzig plötzlich stirbt, sind die Einwohner von Pagford geschockt. Denn auf den ersten Blick ist die englische Kleinstadt mit ihrem hübschen Marktplatz und der alten Kirche ein verträumtes und friedliches Idyll, dem Aufregung fremd ist. Doch der Schein trügt. Hinter der malerischen Fassade liegt die Stadt im Krieg. Krieg zwischen arm und reich, zwischen Kindern und ihren Eltern, zwischen Frauen und ihren Ehemännern, zwischen Lehrern und ihren Schülern. Und das Barrys Sitz im Gemeinderat nun frei wird, schafft den Nährboden für den größten Krieg, den die Stadt je erlebt hat.Wer wird als Sieger aus der Wahl hervor gehen - einer Wahl, die voller Leidenschaft, Doppelzüngigkeit und unerwarteter Offenbarungen steckt?

Buchdaten

Verlag: Carlsen
Seiten: 576
ISBN: 3551588880
Erscheinungsdatum: 27.09.2012

Meine Meinung

Ich weiß gar nicht so recht, wie ich mit meiner Rezension anfangen soll! Das Buch hat mich wahrscheinlich einige Nerven gekostet und ist mitunter der Grund, warum ich mich so lange mit einer Rezension zurück gehalten habe.
Aber gehen wir zurück auf Anfang! Ich muss vorweg sagen, dass ich etwas anderes von dem Buch erwartet hatte, hinsichtlich seines Genres. Durch irgendeine Eingebung, war ich fest der Meinung, dass es sich bei "Ein plötzlicher Todesfall" um einen Krimi handelt. Tja, dass passiert, wenn man bei Büchern weder den Klappentext liest, noch sich sonst irgendwo informiert. Ich habe aber bald meinen Denkfehler bemerkt und konnte nicht sagen, dass es mich gestört hätte. Ich bevorzuge kein bestimmtes Genre, deshalb bin ich dahingehend eher flexibel.

Nun beginnt die Geschichte durchaus turbulent, denn Barry Fairbrother, Ehemann, Trainer des Ruderteams der Schule und engagiertes Mitglied des Gemeinderates stirbt eines plötzlichen Todes. Dieses Ereignis führt in der englischen Kleinstadt Pagford zu einem regelrechten Drama, denn scheint die Kleinstadt nach außen friedlich, tobt im Inneren ein Kampf. Fast scheint es als wäre es ein Jeder gegen Jeden, eine Intrige jagt die nächste und macht auch vor den Jugendlichen des Städtchens nicht halt. Dabei werden schlimme Geheimnisse aufgedeckt, aber noch mehr vor den Mitmenschen verheimlicht.
Dabei ist der Geist von Barry Fairbrother allgegenwärtig.

Ja, im kurzen klingt die Geschichte spannend und die Spannung kann ich ihr auch nicht absprechen. In jeder Sekunde des Buches wartet man darauf, dass ein neues Geheimnis aufgedeckt wird und meist ist es schlimmer als das voran gegangene. Dennoch, die Geschichte ist und bleibt schwach.
Zugegeben, nach "Harry Potter" ist die Erwartungshaltung an J.K. Rowling hoch, so mal "Ein plötzlicher Todesfall" ihr erstes Buch war, welches an Erwachsene gerichtet war. Ich selbst war fest davon überzeugt, dass es mich, ebenso wie "Harry Potter" vom Stuhl hauen würde. Das ich am Ende mehrmals kurz davor war das Buch abzubrechen, damit habe ich nicht gerechnet.

Mein Problem war vor allem die nichtssagende, bzw. doch sehr klischeehafte Story. Da ist diese Kleinstadt, alles sieht prächtig aus, aber hinter der Fassade... ohhhh weia. Das kenne ich doch irgendwoher, ach ja, ich war ja ein glühender Fan der "Desperate Housewifes". Da waren auch die schmutzigen Geheimnisse die es auf irgendeinem Weg in die Öffentlichkeit geschafft haben. Diese Geheimnisse werden von so vielen Protagonisten getragen, dass ich in den ersten 100 Seiten wirklich Probleme hatte auch nur einen wieder zuerkennen. Was wirklich schade ist, denn eigentlich waren es gerade diese Geheimnisse, die mich eigentlich dazu gebracht haben das Buch weiter zu lesen.
Der Rest der Story ist dann doch eher nichts sagend und ich habe mich zeitweise wirklich gefragt, was mich so ein blöder Gemeinderat mit seinen Problemen interessiert.

Schließlich und was mich wohl am meisten gestört hat war, dass das Buch weder einen ordentlichen Anfang noch ein Ende hatte. Gut mit dem Anfang kann ich leben, bei vielen Geschichten wird man einfach so hinein geworfen. Meist kommt man sehr schnell rein und kann an die Geschichte anschließen, dass ist auch bei "Ein plötzlicher Todesfall" so. Das ein wirkliches Ende fehlt finde ich viel problematischer! Schließlich sitzt man am Ende da und denkt, 'Wie das wars? Warum die ganze Geschichte drumherum? Was ist denn nun mit allen?'
Ja man wird bei Frau Rowling mal ganz glatt in der Luft hängen gelassen und das ist sehr, sehr unbefriedigend.

Aber um die Geschichte nicht nur zu verreißen, sprachlich hat mir die Geschichte sehr gefallen. Wie schon in "Harry Potter" zeigt J.K. Rowling großes Geschick im Umgang mit Wörtern. Man liest sie gern, die Geschichte ist wunderbar flüssig erzählt und die Charaktere sind toll beschrieben. Da sieht man einen wohlbeleibten Howard Mollison sofort vor seinem geistigen Auge auferstehen.
Leider ist dies wohl die einzige positive Bilanz die ich von dem Buch ziehen kann.

Mein Fazit

Hätte ich für das Jahr 2013 schon eine Rangliste erstellt und das schlechteste Buch des Jahres gekürt, dann wäre "Ein plötzlicher Todesfall" auf dem ersten Platz. Ich habe mich regelrecht geärgert, dass ich meinem Drang nicht nachgegeben habe das Buch abzubrechen. Die Story ist flach und klischeebesetzt und man erwartete von J.K. Rowling einfach mehr. 

Alles in allem, schade, aber vielleicht hätte Frau Rowling bei Fantasyromanen bleiben sollen, denn die liegen ihr eindeutig mehr!

Von mir gibt es...

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