Dienstag, 11. Februar 2014

[Rezension] - "Das Tagebuch der Eleanor Druse" von Stephen King


Klappentext

Kingdom Hospital ist ein Krankenhaus der ganz besonderen Art. Es wurde auf den Trümmern einer Textilfabrik errichtet, die 1969 niederbrannte, wobei dutzende Arbeiter, vor allem Kinder, den Tod fanden. Die Konstruktion des Krankenhauses scheint modern, doch unter der neuen Fassade lauert noch immer das Böse. Eleanor Druse, eine 75 Jahre alte Großmutter, die sich für das Übernatürliche interessiert, stellt ihre eigenen Nachforschungen an und berichtet davon in ihrem Tagebuch.

Buchdaten

Verlag: Heyne Verlag
Genre: Horror
Seiten: 256
ISBN: 3453879643
Erscheinungsdatum: 01. Juni 2004
Buchreihe: nein

Meine Meinung

Der Meister des Horror hat wieder gesprochen und ich bin ganz Ohr, denn keiner kann das Grauen in so tolle Worte fassen, wie Stephen King. Schon allein der Klappentext hat mich magisch angezogen, denn eine Geschichte in einem Krankenhaus, indem unerklärliche Dinge geschehen, sind genau nach meinem Geschmack.

Die Geschichte beginnt an einem verschneiten Abend in Maine, als die 75-jährige Eleanor (kurz Sally) Druse ins Kingdom Hospital gerufen wird. Dort arbeitet sie ehrenamtlich und begleitet unter anderem sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg.
An diesem Abend wird sie zu einer alten Freundin gerufen, die kurz zuvor einen Selbstmordversuch verübt hat. Zudem wurde Eleanor von ihrer Freundin ein Brief hinterlassen, der die alte Dame über ein Kind, welches noch immer im Krankenhaus gefangen ist informiert. Doch noch bevor Eleanor ihre Freundin über den mysteriösen Brief befragen kann, begeht diese einen weiteren, diesmal erfolgreichen und höchst grausigen Selbstmordversuch.

Das Buch startet ohne zu zögern, was mir sehr gut gefallen hat. Stephen King lässt sich keine Zeit um in die Geschichte einzusteigen und ihr Fahrt zu verleihen. Gerade für ein Horrorbuch ist es nahezu perfekt!
Auch die Beschreibung der ersten Toten hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es für einige Leser vielleicht zu brutal sein könnte. Hier kommt wieder mein Horrorfaible raus und frohlockt bei einem derart brutalen Selbstmord. (Wow das klingt jetzt echt so als würde ich total aus dem Häuschen sein, aber ich bin halt wirklich ein Horrorfan... kann im realen Leben aber nicht mal ein Tröpfchen Blut sehen... wie das Leben so spielt!)

Leider folgt auf den rasanten Start eine eher sehr langatmige Zwischensequenz, in der Eleanor wegen einer vermutlichen Epilepsie im Krankenhaus in Boston behandelt wird. Es passieren zwar ab und an unerklärliche Dinge, aber ja weiter man liest umso mehr fühlt man sich dabei ertappt, leicht gelangweilt zu sein. Dieser Fakt ist mir allerdings schon bei einigen Stephen King Büchern aufgefallen, gerade bei den neuern. Nun kann es sich ein Stephen King aber auch leisten etwas langatmiger zu werden und so werde auch ich ihm, dieses kleine Manko am Buch verzeihen.

Wenn diese Zwischensequenz dann einmal überwunden ist, nimmt das Buch wieder an Fahrt auf und beantwortet etliche Fragen, die sich nicht nur Eleanor Druse stellt, sondern auch ich als Leser. Und trotzdem werden gleichzeitig etliche Fragen aufgeworfen, die leider unbeantwortet bleiben, denn ganz plötzlich und unvermittelt endet das Buch. Für mich ein wahnsinniges Ärgernis, denn gerade wenn ein Buch nur zur Hälfte Antworten gibt, möchte ich das es weiter geht.
Nun ist, wie schon dem Titel zu entnehmen, das Buch ein Tagebuch und man kann nun darüber spekulieren, warum Eleanor einfach aufhört zu schreiben. Die Antwort gibt sie eigentlich bereits zu Anfang des Buches, in einem Brief an Stephen King.
Aus diesem Grund muss ich wahrscheinlich dumm sterben!

Der Brief von Eleanor an Stephen King hat mich im übrigen sehr fasziniert! Im ersten Moment habe ich mich wirklich gefragt, ob das Tagebuch am Ende echt ist, ein genialer Schachzug von Herrn King, hat das doch auch schon bei Filmen wie "The Blair Witch Projekt" funktioniert. 

Sprachlich kann ich absolut nichts aussetzen! Es ist spannend geschrieben, die Beschreibungen sind fantastisch und auch die Charaktere sind mit Liebe zum Detail erdacht. Nun ja, einem Stephen King kann man wohl nichts mehr vormachen.

Mein Fazit

Ein absolut fesselndes und spannendes Buch! Der Bezug zur Realität mit dem Brief von Eleanor an Stephen King verleiht der ganzen Geschichte noch einen Tick mehr Würze. Schade ist nur die etwas fade Zwischensequenz, die Herr King gern hätte aufpeppen können.
Und wen ein offenes (sehr offenes) Ende nicht stört, der wird mit dem Buch sicherlich seine Freude haben!

Ein Muss für jeden Stephen King Fan und ein kleiner Leseschmaus!

Es gibt von mir...

         

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